LumberJack, oder, mit dem Fahrrad auf dem Hozweg.

Wenn man in der Geschichte zurückschaut, stellt man fest, dass sehr viele Dinge, die heute aus Plastik, Aluminium, Karbon etc. sind, früher aus Holz waren. Zum Beispiel Skier, Boote, Bogen, Baseballschläger, ja sogar das erste Fahrrad war aus Holz.  Leider waren in dieser Zeit die Möglichkeiten der Holzbearbeitung, der Klebstoffe und Oberflächenbehandlung noch sehr begrenzt. Holzfahrräder in den 50ern bestanden aus soliden Leimholzrahmen, die sehr witterungsanfällig waren. Das hat sich geändert und jetzt können wir die Vorteile von Holz nutzen! Meine Rahmen sind hohl, ich verwende Klebstoffe aus der Luftfahrt und benutze UV-Schutzlack zur Versiegelung, so dass LJ Rahmen sehr stabil, verwindungssteif und witterungsbeständig sind.
Holz ist, im Gegensatz zu Metallen, ein stoß- und vibrationsabsorbierendes Material.
Deshalb sind auch Stiele von Äxten und Hämmern aus Holz - sie geben die Vibrationen nicht an das Handgelenk weiter. Diese Eigenschaft spürt man natürlich beim Fahren!
Wenn ein Alu oder Stahlrahmen auf einen Stein fällt und das Rohr eindellt, dann verliert dieser Teil des Rahmens sehr an Stärke und ist meistens nicht reparabel. Holzrahmen sind zwar auch hohl, verlieren aber durch Dellen nicht ihre Stabilität, und sind im Falle eines Falles leicht reparabel.
Holz ist von Natur aus sehr biegungs- und verformungsfest, aus dem einfachen Grund, dass es als Baum wächst und über Jahrhunderte hinweg täglich mit Wind und Wetter fertig werden muss. Diese Eigenschaft geht nicht verloren, wenn man den Baum fällt. Im Gegenteil, gut getrocknetes Holz, laminiert mit Epoxydharz, ist dauerhaft verformungs- und bruchfest und hat ein sehr gutes Verhältnis von Gewicht zu Tragfähigkeit.

 

 

 

Der erste LJ Cruiser erblickte das Licht der Welt in einem kleinen Bootsbauunternehmen in Portugal und entstand aus Resthölzern und einem alten Fahrrad, das noch stolze 15 Euro kostete. Ziemlich schnell war klar, dass die Holzrahmen nicht nur echte Hingucker sind, sondern aufgrund der besonderen Eigenschaften des Materials auch wesentlich sanfter dahinrollen als bisherige Räder. Mit der Rückkehr in den Schwarzwald stand eine wesentlich größere Vielfalt an Hölzern zur Verfügung, was der Qualität der Rahmen zugutekam.   Hier entstand bald der zweite LJ Rahmen, der den engen steinigen Wanderwegen Schrambergs angepasst war. Mittlerweile werden die Rahmen in Funktion und Design an die jeweiligen Wünsche der Kundin/des Kunden angepasst und in Einzelarbeit angefertigt.

 

 

Kontakt

Raphael Much
Schramberg
rapha@lj-bicycles.de

http://www.lj-bicycles.de